Mathematische Aufgaben mit Moodle/Stack
STACK (the System for Teaching and Assessment using a Computer algebra Kernel) ermöglicht es Ihnen, mathematische Fragestellungen in Moodle-Tests zu realisieren. Das Plugin nutzt das Computeralgebrasystem „Maxima“, um mathematische Eigenschaften der eingegebenen Antworten bzw. Ausdrücke zu ermitteln und diese zu bewerten.
Einen Vortrag (Dauer: 36:09), in dem STACK von anderen Aufgabentypen, wie z.B. Multiple Choice, abgegrenzt und ein Überblick über die Möglichkeiten von STACK gegeben wird, finden Sie hier:
https://www.rubel.rub.de/news/vortrag-vom-1692015-online-intelligente-rechenaufgaben-mit-stack-moodle
Sehr hilfreich ist auch der Moodle-Kurs, der in der Ruhr-Universität Bochum von Herrn Kallweit und seinem Team erstellt wurde:
https://moodle.ruhr-uni-bochum.de/m/course/view.php?id=13674
Dort gibt es viele Videos und Beispiele zum Ausprobieren.
Wenn ein Benutzeraccount unter
https://moodle.ruhr-uni-bochum.de/m/login/signup.php
erstellt wurde, kann man in dem Kurs sogar die vorgestellten Beispiele im XML-Format herunterladen.
In diesem Video können Sie sich einen Überblick über die Erstellung von Aufgaben in STACK verschaffen:
Im Folgenden wird zur Einführung ein Teil der Möglichkeiten dieses Aufgabentyps beschrieben. Ergänzende Informationen können Sie den entsprechenden Dokumentationen entnehmen:
Maxima Manuals:
http://maxima.sourceforge.net/docs/manual/de/maxima.html (deutsch)
http://michel.gosse.free.fr/documentation/fichiers/maxima.pdf (englisch)
Offizielle Plugin-Seite:
https://moodle.org/plugins/qtype_stack (englisch)
Weiterer, durch Videos unterstützter Kurs „Authoring quick start“ (besteht z.Zt. aus acht Einheiten) von den Entwicklern von STACK:
https://github.com/maths/moodle-qtype_stack/blob/master/doc/en/Authoring/Authoring_quick_start.md (Startseite, englisch)
Die Videos sind unter z.B. https://www.youtube.com/watch?time_continue=223&v=cpwo-D6EUgA&feature=emb_logo direkt bei YouTube zu finden
Im Folgenden wird die grundlegende Struktur einer Stack-Frage beschrieben. Im ersten Bereich werden die Aufgabenvariablen (ans1,ans2,…,ansn)
definiert, die konkrete Frage/Aufgabe formuliert, die Art und die Anzahl der Eingabe/Input-Felder (Textfelder, Matrizen, etc.) festgelegt und das allgemeine Feedback (z.B. Lösungshinweise) vorbereitet. Im zweiten Bereich werden die spezifischen Eigenschaften der Eingabefelder (Platzhalter, Typ des Feldes, Musterantwort, etc.) festgelegt. Dabei können bzw. sollten Sie in dem jeweiligen Feld für die Musterlösung die im ersten Bereich definierten Aufgabenvariablen (tans1,tans2,…,tansn)
verwenden. Im dritten Bereich wird zum Schluss die Auswertungslogik erstellt. Dazu werden sogenannte „Potential-Response-Trees“ (PRT, Rückmeldebäume) erstellt (siehe Potential-Response-Trees).
Geben Sie hier einen aussagekräftigen Titel, wie z.B. „Nullstellenbestimmung - 1“, ein.
Im Bereich „Aufgabenvariablen“ können Variablen und entsprechende Wertzuweisungen und mathematische Ausdrücke vorbereitet werden.
variablenname : Ausdruck
t : 2 // der Variable t wird der Wert 2 zugewiesen a : f(x)=x^2 // Abbildung einer Funktion b : diff(x^2,x) // differenziere x^2 nach x c : diff(a,x) // alternativ: differenziere a nach x d : rand(15) // Zufallszahlen von 0 bis 14
Siehe dazu auch: Arbeiten mit Zufallszahlen, Maxima Dokumentation, Arbeiten mit Funktionen
In diesen Abschnitt erfolgt die konkrete Aufbereitung bzw. Formulierung der Frage/Aufgabe. Bitte beachten Sie, dass sich die Syntax der Stackausdrücke verändert hat! @...@ wird zu {@...@}
Mit Hilfe von Medieninhalten (Bildern, Videos) und LaTeX stehen Ihnen einige Möglichkeiten zur Formulierung von komplexen Aufgaben zur Verfügung. Sie können die erweiterten Features im Menü des WYSIWYG-Editors nutzen, um ihre Aufgaben z.B. mit LaTeX-Ausdrücken zu formulieren:
Im Aufgabentyp Moodle Stack wird das erste „Eingabefeld“ automatisch beim Anlegen einer Aufgabe erstellt. Wenn zusätzliche Eingabefelder benötigt werden, können Sie beliebig viele Eingabefelder nach dem folgenden Muster
[[input:ans2]] [[validation: ans2]] [[input:ans3]] [[validation: ans3]] ... [[input:ansx]] [[validation: ansx]]
in einer Aufgabe hinzufügen (nach jedem Hinzufügen eines neuen Eingabefelds muss die Frage aktualisiert werden). Für jedes Eingabefeld muss eine Musterlösung (z.B. Aufgabenvariable oder Ausdruck) festgelegt werden.
Beim allgemeinen Feedback handelt es sich um eine Ergänzung der Musterlösung. Dieses Feedback wird allen Studierenden nach dem Ende des Versuchs angezeigt, unabhängig davon, welche Antworten sie gegeben haben. In diesem Feld können die Aufgabenvariablen verwendet werden, allerdings nicht die Eingaben der Studierenden wie ans1, ans2 usw.
Zu jedem Eingabefeld muss mindestens der Eingabetyp sowie die Musterlösung angegeben werden.
Als Eingabetyp stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Standardmäßig ist hier die algebraische Eingabe eingestellt.
Im Bild werden die Optionen „Textfeld“, „Wahr/Falsch“ und „Matrix“ gezeigt.
Weiterführende Informationen (englisch):
Eingabetypen allgemein: https://github.com/maths/moodle-qtype_stack/blob/master/doc/en/Authoring/Inputs.md
Einheiten: https://github.com/maths/moodle-qtype_stack/blob/master/doc/en/Authoring/Units.md
Syntax Hint oder Syntax-Hinweise sind Platzhalter innerhalb der Eingabefelder, die Ihren Studenten eine Vorlage liefern, wie ein Term eingeben werden soll (z.B. sqrt, [x=..,x=..]).
Die Potential Response Trees (PRT) sind binäre Baumstrukturen und werden zum Aufbau einer Auswertungslogik der Aufgabe verwendet. Dabei werden Antworten bzw. die Eingaben eines Studenten mit einem math. Ausdruck (z.B. der „Musterlösung“) verglichen.
ResponseTrees können flexibel aufgebaut werden. Die Knoten können (nachdem sie angelegt wurden) miteinander verknüpft werden (z.B. Folgefehler-Szenarien). Um Knoten hinzuzufügen, müssen Sie lediglich auf den Button „weitere Knoten hinzufügen“ klicken.
Die Anzahl der maximal zu erreichenden Punkte (Score) beträgt 1,00. Wenn die Teilnehmenden falsche Antwort gegeben haben, werden 0.25 Punkte abgezogen.
Eine Antwortüberprüfung(Answer test) wird verwendet um zwei Ausdrücke zu vergleichen und um festzustellen ob sie einige Kriterien erfüllen.
NumDecPlaces prüft, ob die Antwort des Schülers die des Lehrers entspricht und auf die vorgegebene Anzahl von Dezimalstellen geschrieben wird. Die Option, die eine positive ganze Zahl sein muss, gibt die Anzahl der Stellen an, die auf das Dezimaltrennzeichen folgen. Beachten Sie, dass nachfolgende Nullen erforderlich
sind, d.h., bei einer Vorgabe von zwei Dezimalstellen, müssen Sie 12.30 und nicht nur 12.3 schreiben. Der Test rundet die Zahlen auf die angegebene Anzahl von Dezimalstellen, bevor versucht wird, eine Äquivalenz herzustellen.
Beispiel: Wir möchten für die Frage eine Antwort mit 3 Dezimalstellen haben. Dies bedeutet, dass die Option den Wert 3 enthalten sollte. Sei nun 15.3468 eine möglich Antwort. Dieser Test rundet die Zahl 15.3468 auf 15.347, da 3 Dezimalstellen gewünscht werden.
Die Option für diese Tests ist eine Toleranz. Die Standardtoleranz beträgt 0,05.
Relative: Tests whether abs(sa-ta) <= opt * abs(ta) Absolute: Tests whether abs(sa-ta) < opt
NumRelative und NumAbsolute können auch Listen und Sets akzeptieren. Elemente werden automatisch in Floats umgewandelt und vereinfacht (z.B Ev(Float(ex),simp)) und mit der Antwort des Lehrers unter Verwendung des entsprechenden numerischen Tests und der entsprechenden Genauigkeit verglichen. Es muss eine einheitliche Genauigkeit verwendet werden. Bei Listen ist die Reihenfolge wichtig, bei Sets jedoch nicht. Überprüfung, ob zwei Sätze ungefähr gleich sind, ist ein interessantes mathematisches Problem…
Eine Zufallszahl von 0 - 98 oder eine Zufallszahl aus der Menge {1,2,3,4}
z1 : rand(99) z2 : rand([1,2,3,4])
Eine Zufallszahl mit den folgenden möglichen Werten: Min: 2, Max: 25, Inkrement: 3
z3 : rand_with_step(2,25,3)
oder eine Zufallszahl ohne den Wert von z3
z4 : rand_with_prohib(2,8,[z3])
Eine Liste kann wie folgt erstellt werden : [a,b,c]
e // Eulersche Zahl pi // π Kreiszahl infinity // ∞ komplex unendlich inf // positiv unendlich minf // negativ unendlich i // imaginäre Einheit i(in der Elektrotechnik oft bezeichnet mit j) phi // Goldener Schnitt φ=(1+√5)/2
Für mehr Informationen klicken Sie bitte auf den folgenden Link: Mathematische Konstanten
sin(x), cos(x), tan(x) und cot(x)
und deren Inverse:
asin(x), acos(x), atan(x) und acot(x)
A : rand(matrix([1,2,4,3],[4,5,3,5],[4,5,3,5])) // Matrix A B : rand(matrix([1,3,5],[1,2,1],[7,1,2],[1,5,9])) // Matrix B tans : A.B // Matrixmultiplikation
Die Informationen zu den möglichen Funktionen →http://maxima.sourceforge.net/docs/manual/maxima.html
f1: x+3*y+z; tans1: ev(f1,x=2,y=1,z=1); tans1=5
Beispiel 1
f: x^2-2*x+1=0 tans1:solve([f],[x])
Beispiel 2 (Lineargleichungen)
f1: x+3*y+z=9 f2: x-8*y+6*z=17 f3: 2*x+7*y-9*z=22 tans1:linsolve([f1,f2,f3],[x,y,z])
Für mehr Informationen sehen Sie auch Maxima-Equations
s: (1+1/x)^x tans1:limit(s,x,infinity)
Beispiel:
dg1 : 'diff(y,x,2)-3*'diff(y,x)-4*y=0
Dabei bedeutet das Symbol < ' > lediglich, dass Maxima den Ausdruck nicht auswertet. Das ist z.B. dann praktisch, wenn man in diesem Beispiel die Funktion nicht tatsächlich differenzieren, aber eben entsprechend in diesem Kontext $ \frac{dy}{dx}$ ausgeben möchte.
Befehle zur Lösung dieser Differentialgleichung:
tans1:ode2(dg1,y,x)
Siehe auch: Differential Equations
Beispiel:
Mit Randomisierung der Werte für den Plot:
a: 1+rand(5) b: 3+rand(25) d: -1*rand(5) e: 1+rand(5) t: x^2-a*x+b tans1: plot([t],[x,d,e])
Ein Diagramm mit mehreren Plot-Optionen (grid, color, labels, usw.):
a: 1+rand(5) b: 3+rand(25) d: -1*rand(5) e: 1+rand(5) t1: x^2-a*x+b t2: x^2 + b*x-12*a tans1: plot([t1,t2],[x,d,e],[xlabel,"x-Axis"],[ylabel,"y-Axis"],[color,blue,red],[axes,true],[box,false],grid2d)
Beachte: Die Maxima Funktionen plot2d() und plot3d() wurden für STACK aus Sicherheitsgründen in plot() gekapselt und funktionieren somit auch nur ausschließlich als plot().